Der kälteste Ort in Mecklenburg-Vorpommern

Minus 110 °C! Diese Temperatur herrscht im Kurzentrum Waren (Müritz) in der Ganzkörperkältekammer. Bei sommerlichen Temperaturen wächst der Wunsch nach Abkühlung – diese Temperatur kann aber noch viel mehr.

Eigentlich dient die Ganzkörperkältetherapie, auch Kryotherapie genannt, der Gesundheit. Sie wird vorrangig zur Schmerzlinderung genutzt. Durch den extremen Kältereiz werden Nervenstrukturen in der Haut beeinflusst, wodurch sich die Weiterleitung von Schmerz und das Schmerzempfinden kurzzeitig verändern. Durch wiederholte Kälteexposition kann das Schmerzempfinden für bis zu sechs Monate verändert werden. Außerdem wirkt die Kälte entzündungshemmend, was bei den Hauptindikationen Rheuma und Arthrose zusätzlich die Beschwerden lindert.

Krankheitsbilder wie Multiple Sklerose, Fibromyalgie und Postzosterneuralgie können durch die Ganzkörperkältetherapie positiv beeinflusst werden. Auch bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis wurden gute Effekte beobachtet. Außerdem werden während eines Kältekammerganges Glückshormone ausgeschüttet, die die Stimmung heben und sich positiv auf das Gemüt auswirken. Im Sport wird die Kältekammer gezielt zur Leistungssteigerung eingesetzt.

Die Kälteexposition bei -110 °C ist der stärkste unnatürliche Reiz, der im Rahmen der physikalischen Medizin auf den Körper ausgeübt werden kann. Da die Kältetherapie eine Kreislaufbelastung darstellt, muss eine gesundheitliche Eignung vorliegen, um die Therapie nutzen zu können. Diese wird im Vorfeld ärztlich festgestellt. Wer die Kältekammer nutzen darf, kann also neben der Erfrischung noch viele andere positive Effekte für seinen Körper erzielen.

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Dr. med. Christiane Appel, Ärztin im Kurzentrum Waren (Müritz)